Burg Egloffstein im Frühling

Wie mache ich gute Landschaftsfotos?

Kennst du das? Du stehst auf einem Aussichtspunkt und genießt den atemberaubenden Blick. Du machst ein Foto, schaust es dir später an und denkst dir: „Das sah in echt aber viel besser aus.“ Warum? Oft liegt es einfach daran, dass im Bild kein Hauptmotiv klar erkennbar ist. Dies führt dann dazu, dass dein Auge weiß nicht, wohin es zuerst schauen soll. Dein Blick wandert von einer Seite des Bildes zur anderen und findet dabei keinen Anker. Es gibt keinen klaren „Fixpunkt“ in deinem Foto. Die Aussicht mag zwar spektakulär sein, aber als Foto fehlt es an Fokus und Wirkung.

So findest du das richtige Hauptmotiv für gute Landschaftsfotos

Jetzt fragst du dich vielleicht: „Wie finde ich einen Star für mein Foto?„. Bevor du abdrückst, stell dir die Frage: Was ist das eine Element, das ich wirklich zeigen will? Manchmal ist es offensichtlich. Ein markanter Felsen, eine Kapelle auf einem Hügel oder ein einzelner Baum inmitten weiter Felder. Aber manchmal braucht es einfach einen zweiten Blick.

Ich nehme mir oft bewusst Zeit, die Umgebung zu beobachten. Ich gehe ein paar Schritte nach links, gehe in die Hocke oder werfe einen Blick durch den Sucher. So versuche ich etwas zu finden, dass mir ins Auge springt. Das Ziel: Ein Motiv finden, das heraussticht aber trotzdem zur Landschaft passt.

Was sich bei mir bewährt hat: Suche nach Kontrasten. Etwas Helles vor dunklem Hintergrund. Etwas Kleines inmitten von Weite oder auch etwas Altes in einer neuen Umgebung. Solche Gegensätze lenken den Blick und geben deinem Foto Spannung.

FSMT Tüchersfeld
Blick auf die Basilika San Francesco in Assisi. Der Blick von oben ist immer eine Hilfe für gute Landschaftsfotos.
Die Burg Egloffstein Im Frühling, perfekt für gute Landschaftsfotos
Für gut Landschaftsfotos eignet sich das Walberla perfekt. Hier mit negative Space.

So setzt du dein Hauptmotiv für gute Landschaftsfotos richtig in Szene

Das richtige Motiv allein reicht allerdings nicht. Entscheidend ist auch, wie du es in Szene setzt. Hier ein paar bewährte Methoden, die aus einem Schnappschuss einen echten Hingucker machen können:

  • Nutze die Drittelregel
    Platziere dein Hauptmotiv nicht einfach in die Mitte des Bildes. Versuch stattdessen, es auf einer der gedachten Linien oder Schnittpunkte des Drittelrasters zu positionieren. Das bringt Spannung ins Bild und der Blick des Betrachters wird automatisch geleitet.
  • Wechsle die Perspektive
    Manchmal reicht schon ein kleiner Schritt zur Seite. Noch besser: ein Perspektivwechsel nach unten oder oben. Geh in die Hocke, steig auf einen Stein oder fotografiere dein Motiv aus einem ungewohnten Winkel. Wenn du einfach im Stehen auf Augenhöhe fotografierst, wirkt das Bild oft langweilig. Denn genau so sehen wir die Welt jeden Tag. Eine veränderte Perspektive bringt Spannung ins Bild und lässt dein Hauptmotiv stärker hervorstechen.
  • Schaffe Tiefe
    Vermeide ein platt wirkendes Bild. Ein Foto wirkt einfach lebendiger, wenn es mehrere Ebenen zeigt. Versuch also, Elemente im Vordergrund einzubauen. Das kann z. B. ein Ast, ein Stück Weg oder eine Mauer sein. So entsteht eine natürliche Tiefe und dein Hauptmotiv fügt sich harmonisch in die Landschaft ein.
  • Nutze negativen Raum
    Denke bei deiner Komposition auch an den ‚leeren‘ Raum. Ein Foto muss nicht immer bis an den Rand vollgepackt sein. Ganz im Gegenteil. Negative Space, also bewusst freigelassene Bereiche, lassen dein Hauptmotiv stärker hervorstechen und zur Geltung kommen. Ein klarer Himmel oder eine leere Wiese können bei deinem Bild wahre Wunder bewirken.

Keine Sorge: Nicht alle Methoden müssen angewendet werden

In der Regel reicht es, sich auf einen oder zwei der genannten Aspekte zu konzentrieren. Es geht darum, das Motiv richtig in Szene zu setzen. Das kann durch eine geänderte Perspektive, durch den gezielten Einsatz von Ebenen oder durch negativen Raum geschehen. Hier kommt es mehr auf dein Motiv an und was diesem zu einem guten Foto verhelfen würde. Wähle bewusst aus, was deinem Bild am meisten Ausdruck verleiht, ohne es zu überladen. Ein gutes Foto entsteht dann, wenn du das Wesentliche im Blick behältst und das Hauptmotiv nicht durch zu viele Elemente in den Hintergrund rückst.

Übrigens: Wenn du noch mehr aus deinen Landschaftsfotos holen möchtest, kannst du auch den Einsatz von Filtern angehen.

Landschaftsfoto von der Burgruine Neideck im Herbst
Hier ist die Burgruine der Star
Landschaftsfoto mit einer Bank auf dem Walberla in der Fränkischen Schweiz
Auch eine Bank kann zu deinem „Hero“ werden

Fazit: Dein Landschaftsfoto braucht ein „Hero“

Um gute Landschaftsfotos zu machen, reicht es nicht, einfach nur ein schönes Motiv zu finden. Es geht darum, dem Bild Struktur und Tiefe zu verleihen. Achte deshalb darauf, dass du ein klar erkennbares Hauptmotiv hast. Dein „Hero“, muss sofort die Aufmerksamkeit bekommen und der Rest des Bildes unterstützt ihn dabei. Nutze Perspektive, Ebenen und negativen Raum aber überlade das Bild nicht. Ein gutes Foto lebt von Klarheit und Ausdruck, nicht von der Fülle an Elementen.

Nimm dir beim nächsten Mal bewusst Zeit, das richtige Hauptmotiv zu finden. Experimentiere mit den vorgestellten Methoden und du wirst sehen, wie deine Fotos dadurch an Wirkung gewinnen!

Ähnliche Beiträge