Welche Filter für die Landschaftsfotografie?

Filter gehören in der Landschaftsfotografie zu den wenigen Werkzeugen, die einen wirklichen Unterschied in deinen Bildern machen können. So können Filter das Ergebnis beeinflussen und machen oft den Unterschied zwischen einem soliden und einem richtig starkem Bild aus.

Dabei können dir Filter helfen, schwierige Lichtsituationen zu meistern, Reflexionen zu minimieren oder kreative Effekte bereits bei der Aufnahme zu erzielen – ohne stundenlanges Nachbearbeiten am Rechner.

Aber welche Filter gibt es und wofür sind diese einzelnen? Aber vor allem, welche benötigst du wirklich? In diesem kompakten Artikel möchte ich dir einen kurzen Überblick über die wichtigsten Filter in der Landschaftsfotografie so wie meine persönliche Erfahrung dazu geben.

Warum überhaupt Filter in der Landschaftsfotografie verwenden?

Moderne Kameras und Software kann Heute wirklich viel leisten. Allerdings lassen sich manche Dinge digital nicht so schön nachbilden. Gerade bei Langzeitbelichtungen oder hohem Kontrast zwischen Himmel und Landschaft kommen Filter zum Einsatz. Damit lässt sich das Beste aus der Szene raus holen.

Bonus: Wer direkt beim fotografieren den gewünschtenEffekt erzielt, spart nicht nur Zeit in der Nachbearbeitung am Computer, sondern bleibt auch bewusster beim Moment. Gerade dieser Aspekt macht bei der Landschaftsfotografie viel aus.

Die wichtigsten Filter-Typen im Überblick

ND-Filter (Neutraldichtefilter) für Langzeitbelichtungen

Der ND-Filter* ist der Klassiker für Langzeitbelichtungen. ND-Filter reduzieren das einfallende Licht, ohne die Farben zu verändern. Du kannst dir das Ganze wie eine Sonnenbrille für deine Kamera vorstellen. Dies erlaubt dir, auch bei Sonnenlicht mit längerer Verschlusszeit zu arbeiten. In den meisten Fällen nutzt du diesen Effekt um Wasser weich zu zeichnen oder Wolkenbewegungen festzuhalten. Der Klassiker ist aber sicher der Wasserfall, mit ganz weichem Wasser. Diese Art der Fotos hast du mit Sicherheit schon des öfteren gesehen.

Typische ND-Filter:

  • ND8 (3 Blenden): leichte Reduktion
  • ND64 (6 Blenden): ideal für bewölkte Tage
  • ND1000 (10 Blenden): perfekte Glättung bei Tageslicht
Landschaftsfotografie ohne ND-Filter
Landschaftsfotografie ohne ND-Filter
Landschaftsfotografie mit ND-Filter
Landschaftsfotografie mit ND-Filter

Bei den ND-Filtern gibt es verschiedene Systeme. So gibt es die ND-Filter mit festen Stärken. Dabei wählt man die benötigte Stärke und schraubt diesen dann auf sein Objektiv. Jedoch gibt es auch schon variable ND-Filter*. Technisch gesehen, handelt es sich dabei um zwei hintereinander geschraubte Polarisationsfilter. Durch drehen des Filters wird die Lichtdurchlässigkeit eingestellt. Praktischer Vorteil hierbei – man muss nur einen Filter mit nehmen.

Ich selbst fotografiere noch mit festen, überlege mir jedoch auch die Anschaffung eines variablen ND-Filters.

Polarisationsfilter (Polfilter): Farben verstärken & Spiegelungen reduzieren

Der Klassiker und ein Must-have in der Landschaftsfotografie. Polfilter* reduzieren Spiegelungen auf dem Wasser- und Glasoberflächen, intensivieren Farben und sorgen für einen klareren Himmel. Dabei ist ihre Wirkung ist am stärksten, wenn die Sonne im 90°-Winkel steht – also nicht bei direkter Gegenlichtaufnahme.

Ein Polfilter kann ich dir für deine Landschaftsfotografie wärmstens ans Herz legen.

Verlaufsfilter (Grauverlaufsfilter / GND): Für gleichmäßige Belichtung

Ein weiter Filter, welcher in der Landschaftsfotografie gerne zum Einsatz kommt, ist der GND. Genauer gesagt, der Grauverlaufsfilter*. Dieser ist wie ein ND-Filter, nur dass er nach unten hin klar wird. Der abdunkelnde Effekt tritt also nur im oberen Teil deines Bildes ein. Besonders hilfreich ist dies, wenn der Himmel recht hell ist. So kannst du eine Überbelichtung des Himmels, bei korrekter Belichtung des Bodens, verhindern.

Dabei gibt es zwei Varianten. Den Soft-Grade und den Hard-Grad. Beim Soft-Grad ist der Verlauf von Dunkel zu Hell weich. Beim Hard-Grad hast du einen harten Übergang von Hell zu Dunkel. Diesen würdest du eher bei einer klareren Horizontlinie einsetzen. Da man aber ja nicht alles haben kann, würde ich dir eher zum Soft-Grad raten. Mit diesem solltest du in den meisten Fällen ein gutes Ergebnis erzielen können.

UV-Filter: Objektivschutz mit Einschränkungen

Zum Schluss haben wir noch den UV-Filter*. Früher war dieser oft ein wichtiger Schutz vor UV-Strahlung. Heute wird er jedoch mehr als Objektiv-Schutz verwendet. Aus optischer Schicht ist der UV-Filter eher vernachlässigbar aber praktisch als Schutzglas für unterwegs.

Welche Filter brauchst du wirklich?

Gerade am Anfang kann die Auswahl überwältigend sein. Dazu kommt, dass gute Filter auch nicht immer billig sind. Was also als erstes kaufen und was benötige ich wirklich?

Wenn ich nur zwei Filter wählen dürfte:

  • Polarisationsfilter: für kräftigere Farben und weniger Spiegelungen
  • ND64 oder ND1000: für Langzeitbelichtungen am Tag

Verlaufsfilter sind ein Bonus für Sonnenaufgänge und Untergänge – aber nicht zwingend nötig. Wenn du in RAW arbeitest (was du solltest) und mit Belichtungsreihen umgehen kannst, werden dir diese Bilder auch ohne GND gelingen.

Burgruine Neideck bei Streitberg

Fazit: Der richtige Filter kann den Unterschied machen

Filter sind bei weitem kein Muss. Allerdings erweitern sie deine kreativen Möglichkeiten enorm. Vor allem bei Landschaftsaufnahmen bei denen es auf Licht, Farbe und Stimmung ankommt, können die Filter den Unterschied machen. Du musst aber nicht gleich zu Beginn das komplette Set haben. Investiere lieber erst einmal in ein oder zwei gute Filter und sammle damit erste Erfahrungen. Dann wirst du selbst merken, mit welchem Filter du am liebsten arbeitest und auf welchen du gegebenenfalls verzichten kannst. Deine Bilder und deine Erfahrung werden es dir aber danken.

Von zu günstigen No-name Angeboten solltest du aber lieber die Finger lassen. Wichtig ist die Qualität des Glases. Schließlich schraubst du dieses ja vor dein Objektiv. Wenn du hier eine schlechte Qualität einsetzt, nutzt dein 1000 Euro Objektiv auch nichts mehr. 😉

Ich hoffe ich konnte dir etwas mehr Klarheit verschaffen und du hast somit einen Überblick erhalten können. Natürlich gibt es noch zahlreiche, weitere Filter aber für die Landschaftsfotografie, sind diese erstmal wie die interessantesten.

Solltest du noch Fragen haben oder dich etwas austauschen wollen, so kannst du mir auch gerne schreiben oder mir auf Instagram folgen.

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